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Franz Kalteis

Historische Meilensteine
Gedenken & Mahnen, Gerechte


Franz Kalteis

Der Wiener politische Häftling Franz Kalteis (Geburtsdatum & Ort unbekannt) wurde am 20. Jänner 1943 mit dem Vermerk „Zur Vernichtung durch Arbeit“ in das Konzentrationslager Mauthausen eingewiesen. Kalteis setzte dort mit drei weiten Genossen die ersten Schritte zur Gründung einer illegalen Häftlingsorganisation. Diese Organisation konnte es so einrichten, dass Franz Kalteis in der Funktion eines Lagerältesten nach Wien Simmering, in das zu neu errichtende Nebenlager Saurer-Werke überstellt wurde. In den Saurer-Werken waren in der Nazi-Zeit bis zu 1500 Häftlinge beschäftigt.
Am 1. April 1945 wurde die Evakuierung des KZ Saurer-Werke vorbereitet. Doch Franz Kalteis gelang es, den Lagerleiter, SS-Hauptsturmführer Johann Gärtner, davon abzubringen, die rund 190 kranken bzw. "marschunfähigen" Häftlinge erschießen zu lassen. Diese Häftlinge wurden ohne Bewachungsmannschaft zurückgelassen, als am nächsten Tag 1.276 Häftlinge auf den Evakuierungsmarsch geschickt wurden. Wenige Tage später befreit sie die Rote Armee.
Bericht über die Evakuierung des KZ Saurer-Werke von Herbert Exenberger im DÖW
Welche Konzentrationslager gab es in Wien? (erinnern.at)
KZ-Außenlager Saurer-Werke (WienGeschichteWiki)
Bis dato (2025) existiert für Franz Kalteis, dem Retter von rd. 190 Menschen, kein Mahnmal, kein Eintrag in Wikipedia und auch keine Aufnahme zu den dzt. 115 österreichischen Gerechten unter den Völkern > Liste von Yad Vashem

Proteste gegen Rüstungsveranstaltung: Am 23. September 2025 fand in der ehemaligen KZ-Produktionsstätte Saurer-Werke die militärische Drohnen-Konferenz "DroneVation & Defence 2025" statt. Gesponsert wurde die Veranstaltung von den Rüstungskonzernen Rheinmetall, Lockheed Martin, Thales, General Atomics und Aaronia. Auch die Wirtschaftskammer Österreich war mit dabei. Mehrere NGOs demonstrierten daher am 23. Sept. vor den Toren der Werkshallen gegen die Konferenz, die auch als Verhöhnung der Opfer, die im ehemaligen KZ-Außenlager leiden mussten oder zu Tode kamen, gesehen wurde. Nie wieder Krieg! Frieden vor Profite!

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Adresse: Wien 2, Haidequerstraße 1–3 (ehemaliges KZ-Lager "Saurer-Werke"