Hans von Dohnanyi
Soziales & Demokratie
Erinnerungsort, Widerstand
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Erinnerungsort, Widerstand
Hans von Dohnanyi (1902 - 1945) war Jurist, Beamter und Widerstandskämpfer in der Nazi-Zeit. Er wurde in Wien geboren, studierte und lebte aber dann Großteils in Berlin. In den 1920 und 1930 Jahren arbeitet er im Reichsjustizministerium und sammelte dort systematisch Informationen über nationalsozialistische Rechtsbrüche und Verbrechen in den Konzentrationslagern. Seit Anfang 1938 hatte er Kontakt zu oppositionellen Militärs und war führend an der Vorbereitung eines Staatsstreichversuches im September 1938 beteiligt. Daraufhin Miniswird er an das Reichsgericht in Leipzig versetzt. Sein Vorgesetzter und Freund Hans Oster fordert ihn 1939 für das Amt Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht an. Hans von Dohnanyi war durch seine Tätigkeit frühzeitig über die Massenvernichtung der europäischen Juden informiert und leitete Berichte seines Schwagers Dietrich Bonhoeffer über die Judendeportationen an hohe Militärs weiter, um diese zum Einschreiten zu bewegen. Er arbeitet auch weiter an der Vorbereitung eines Staatsstreiches gegen Hitler und hilft von der Deportation bedrohten Familien in Sicherheit zu bringen. Im April 1943 wird Hans von Dohnanyi verhaftet und am 9. April 1945 wegen seiner Beteiligung an den Umsturzvorbereitungen nach einem SS-Standgerichtsverfahren im KZ Sachsenhausen ermordet.
Der Sohn von Hans von Dohnanyi, Klaus von Dohnanyi (geb. 1928 in Hamburg), ist ein deutscher Jurist, SPD-Politiker und Friedensmensch. Er war von 1972 bis 1974 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, von 1969 bis 1981 Mitglied des Deutschen Bundestags und von 1981 bis 1988 Erster Bürgermeister von Hamburg.
Hans von Dohnanyi im LEMO (Lebendiges Museum Online)
Hans von Dohnanyi in WikiPedia
Hans von Dohnanyi im GDW (Gedenkstätte Deutscher Widerstand)
Dohnanyi im Dietrich Bonhoefer Portal
Themen/Gruppen: Soziales & Demokratie, Erinnerungsort, Widerstand
Adresse: Wien 6, Theobaldgasse 8